Akzeptanz
Das Schwerste zuerst: akzeptieren Sie, dass es jetzt so ist. Das ist nicht leicht, denn schließlich gibt es viele Belastungen: die Sorge um den Arbeitsplatz, die Beschulung von Kindern zuhause, etc. Aber wenn ansonsten alle gesund und beeinander sind, ist Akzeptanz die zentrale Fähigkeit in dieser Zeit.
Ein hilfreiches Motto, das Selbsthilfegruppen anwenden, ist: „Nur für heute schaffe ich das!“. Damit teilen Sie die Herausforderung in überschaubare Etappen. Wir wissen, dass wir den momentanen Zustand bis Ostern durchhalten können. Das ist eine überschaubare Zeit. Es hilft auch sich klarzumachen, dass sich die Dinge wieder ändern werden.
Optimismus
„Das wird wieder besser“. Diese innere Zuversicht hilft. Wer gläubig ist, sagt dazu Gottvertrauen. Auch wenn man die Fähigkeit zur Dankbarkeit einübt, wird man optimistischer. Dazu gibt es eine hilfreiche Übung: stecken Sie morgens 10 dicke Bohnen links in die Hosentasche. Immer wenn etwas Gutes passiert, eine kleine oder eine große Freude Sie anfliegt, kommt eine Bohne in die rechte Tasche. Am Abend schauen Sie: sind alle 10 Bohnen in der rechten Hosentasche angekommen? Falls nicht, sollten Sie am nächsten Tag etwas aufmerksamer sein, denn Sie haben wahrscheinlich etwas Gutes übersehen. Das erfordert etwas Übung, aber Sie werden sehen, dass es wirkt.
Selbstwirksamkeit
Schauen Sie auch in dieser Situation: was kann ich machen, wie verhalte ich mich zu dieser besonderen Situation? Was passt zu mir, was tut mir jetzt gerade gut? Wie kann ich mich sinnvoll einbringen? Ich kann zum Beispiel Atemmasken für andere nähen, Briefe schreiben an Menschen, die nicht aus dem Haus kommen, gemeinsam kochen. Ganz oft haben Menschen im Moment das Bedürfnis, anderen etwas Gutes zu tun. Das ist auch für jeden selbst bereichernd, denn es stärkt das gute Gefühl der Selbstwirksamkeit und bringt einen zuverlässig aus unnützen Opferrollen heraus.
Wichtig auch: Schauen Sie nicht ständig Nachrichten. Einmal am Tag sollte reichen; suchen Sie sich Medien aus, die informieren statt Panik zu verbreiten. Empfehlenswert ist z.B. der Podcast von Prof. Drosten auf NDRinfo.
Hilfen nutzen
Es gibt Menschen, die Hilfe brauchen. Und die bestehenden Hilfesysteme funktionieren und haben zum Teil sogar aufgestockt. Die können Sie nutzen, wenn Sie betroffen sind. Zögern Sie nicht lange, nehmen Sie die Hilfesysteme, die da sind, in Anspruch. Auch in vielen Betrieben gibt es längst schon Netzwerke, um den Mitarbeiter*innen zu helfen. Oft können diese jetzt virtuell oder per Telefon genutzt werden.
Kleine Etappen
Teilen Sie die Strecke in einzelne Teile auf, damit sie nicht so lang wird. "Nur für heute": für heute können wir fühlen und uns vorstellen, dass wir das hinbekommen. Alles, was wir uns in Etappen aufteilen, wird leichter, weil es kleiner ist.
Ute Ehlers ist Supervisorin für Notfallmanagement und Krisenintervention, Informatikerin, Schiffsköchin. Als erfahrene Expertin weiß sie genau, wie Sie in der Krise optimistisch bleiben.
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