Technik für Senioren: Was erleichtert den Alltag?
Unsere Homecare-Eldercare-Expertinnen stellen technische Lösungen vor, die älteren Menschen den Alltag erleichtern und für mehr Sicherheit sorgen.
Inhalt
1. Sicherheit: Smarte Türklingeln
Smarte Türklingeln oder Smart Doorbells werden nicht nur verwendet, um zu wissen, wer an der Tür klingelt, wenn man nicht zu Hause ist. Sie sind auch eine wertvolle Hilfe für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Klingelt eine vertrauenswürde Person (z. B. von einem Pflegedienst), können sie die Tür vom Bett oder Sessel aus öffnen, ohne aufstehen zu müssen.
1.1. Wie funktionieren smarte Türklingeln?
Bei Betätigung der Klingel wird wie gewohnt ein akustisches Signal abgegeben. Gleichzeitig startet eine Außenkamera, welche z.B. im Türspion oder oberhalb der Tür angebracht ist, eine Videoaufnahme. Über ein mobiles Endgerät (z.B. Handy, Tablet oder externes Gerät mit Display) sehen Sie die Person(en) vor Ihrer Tür und können über die Innen- und Außeneinheit an der Tür kommunizieren und der Person Zutritt gewähren, ohne an die Tür gehen zu müssen. Manche Modelle ermöglichen es Besucher:innen, bei Abwesenheit eine Nachricht zu hinterlassen.
- Smarte Türklingeln stellen auf Knopfdruck eine Videoverbindung auf dem Handy her.
- Empfehlenswert für bewegungseingeschränkte Menschen.
- Hilfreich auch für Angehörige, die sehen möchten, wer bei den älteren Menschen klingelt.
- Zum Teil auch als Überwachungskamera und Bewegungsmelder verwendbar.
1.2. Kosten und Verfügbarkeit
Smarte Türklingeln sind bereits ab 99 Euro erhältlich. Die von Vergleichsportalen empfohlenen Geräte beginnen preislich bei 199 Euro, ggf. ist eine Montage erforderlich. Erhältlich sind sie über verschiedene Online-Versandhäuser oder örtliche Elektronik-Geschäfte.
2. Sicherheit: Notrufuhr mit GPS-Funktion - Smartwatch
Bei der Notrufuhr für Senioren handelt es sich um eine Smartwatch mit limitierten Funktionen, die auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt sind. Sie sieht aus wie eine normale Armbanduhr, mit einem schlichten Display und groß dargestellten Menüpunkten.
Die Besonderheit ist der SOS-Button, über den schnell und unkompliziert ein Notruf abgesetzt werden kann. Im Gegensatz zum Hausnotruf ist die Notrufuhr mit einer GPS-Funktion versehen. So können Personen im Notfall auch außerhalb der eigenen vier Wände schnell geortet und unterstützt werden.
2.1. Wie funktioniert die Notrufuhr?
Notrufuhren haben je nach Modell verschiedene Funktionen. Die wichtigste ist das Absetzen eines Notrufs. Dazu sollte ein Ortungssystem (z.B. GPS) installiert sein, um den Standort des Trägers zu bestimmen. Zudem ist eine SIM-Karte erforderlich, damit von überall telefoniert werden kann. In der Regel werden mehrere Nummern eingespeichert, die nach Drücken des SOS-Buttons entsprechend der vorher festgelegten Reihenfolge angerufen werden. Die Uhr sollte über eine Freisprecheinrichtung verfügen, um im Notfall direkt mit der Person sprechen zu können.
Weitere Funktionen können sein:
- Sturzsensor
- Erinnerungsfunktion (z.B. für die Einnahme von Medikamenten)
- Einstellung von Ruhezeiten
- Integrierter Wecker
- (Tracking-)App
- Definition von mehreren Sicherheitsbereichen
- Meldung an die App beim Verlassen oder Betreten des festgelegten Bereiches.
2.2. Notuhr: Was ist zu beachten?
Die Uhr sollte eine lange Akkulaufzeit haben und wasserdicht sein, damit sie auch unter der Dusche getragen werden kann. Für Menschen, die an Demenz erkrankt sind, eignet sich die Notrufuhr nur bedingt. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung können sie die Uhr unter Umständen nicht mehr korrekt bedienen, um einen Notruf abzusetzen.
2.3. Kosten und Verfügbarkeit
Notrufuhren gibt es in verschiedenen Preisklassen. Je nach Funktionalität (z.B. Akkulaufzeit/ Wasserdichte) und Design kosten sie zwischen 100 und 400 Euro. Hinzu kommen die Kosten der SIM-Karte mit entsprechendem Datenvolumen. Erhältlich sind sie in Elektro- oder Uhrenfachgeschäften sowie im Internet.
3. Kommunikation: Sprachassistenzsysteme
Moderne Sprachassistenten ermöglichen es Benutzern, über gesprochene und geschriebene Befehle und Anfragen mit Computern und anderen Geräten zu interagieren. Mithilfe künstlicher Intelligenz führen sie menschenähnliche Konversationen und erledigen eine Vielzahl von Aufgaben.
Sprachassistenten können für ältere oder pflegebedürftige Personen von vielfältigem Nutzen sein. Da sie häufig an altersbedingten Einschränkungen wie Seh- und Hörverlust leiden, können sie Schwierigkeiten haben, herkömmliche elektronische Geräte zu bedienen. Sprachassistenten können alltägliche Aufgaben für sie ausführen, ohne dass physische Gegenstände berührt werden müssen. Zum Beispiel können sie Fragen zu Medikamenten beantworten, den Weg zu einem Arzttermin anzeigen, an Termine und Ereignisse erinnern oder auch der Unterhaltung dienen.
3.1. Sprachassistenzsysteme: Was ist zu beachten?
Aufgrund von Hörproblemen oder einer undeutlichen Aussprache sowie in einer lauten Umgebung kann es zu Verständigungsproblemen kommen. Netzwerkprobleme oder eine instabile Internetverbindung können zu Verzögerungen oder Fehlfunktionen führen.
Manche älteren Menschen sind möglicherweise unsicher, wie sie den Sprachassistenten richtig verwenden. Sie könnten Schwierigkeiten haben, sich an die erforderlichen Befehle und Abläufe zu erinnern. Dazu können Bedenken bezüglich der Privatsphäre und Sicherheit kommen, insbesondere, wenn der Sprachassistent Informationen wie Finanz- oder Gesundheitsdaten abfragt.
3.2. Was sind die häufigsten Sprachassistenzsysteme?
Alexa: Der Sprachassistent von Amazon hat eine große Anzahl von Smart-Home- und anderen Geräten integriert, die über Sprachbefehle gesteuert werden können. Alexa verfügt über zahlreiche Skills, die ältere Menschen unterstützen können, z.B. "Mein Zuhause" für die Steuerung von Smart Home Geräten, "Rezeptassistent" oder "Radio.de". Einige Skills sind kostenlos, andere können kostenpflichtig sein.
Google Assistant: Der Sprachassistent von Google ist auf Android-Handys und verschiedenen anderen Geräten verfügbar. Auch hier kann eine Vielzahl von Smart-Home- und anderen Geräten integriert werden. Der Google Assistant kann älteren Menschen helfen, indem er beispielsweise Erinnerungen setzt, oder Fragen beantwortet. Die Nutzung von Google Assistant ist kostenlos.
Siri ist der Sprachassistent von Apple und auf iPhones, iPads, Apple Watches und Mac-Computern verfügbar. Es kann mit einer begrenzten Anzahl von Smart-Home- und anderen Geräten integriert werden. Auch bei Siri gibt es eine Skills-Bibliothek, die im Vergleich zu Alexa und Google Assistant allerdings begrenzt ist.
Bixby ist der Sprachassistent von Samsung und auf vielen Samsung-Smartphones und -Tablets verfügbar. Es kann mit einigen Samsung Smart-Home und anderen Geräten integriert werden.
Microsoft Cortana ist auf Windows-PCs und -Laptops sowie auf einigen Smart-Home-Geräten verfügbar, es gibt außerdem eine mobile App für iOS- und Android-Geräte.
Xiao AI ist der Sprachassistent von Xiaomi, einem chinesischen Elektronikhersteller. Es ist auf vielen Xiaomi-Smartphones und -Geräten verfügbar.
3.3. Sprachassistenzsysteme: Kosten und Verfügbarkeit
Die Kosten für Sprachassistenzsysteme können je nach Hersteller, Gerät und Funktionsumfang variieren. Einige wie Google Assistant oder Apple Siri sind kostenlos und auf kompatiblen Geräten vorinstalliert. Andere Systeme wie Alexa oder Microsoft Cortana erfordern die Anschaffung eines Geräts, das je nach Modell und Ausstattung zwischen 30 und 200 Euro kosten kann.
4. Hilfe im Alltag: Saugroboter
Mit einem Saugroboter sind Fußböden und Teppiche ohne große Mühen immer sauber. Saugroboter erreichen jede Ecke der Wohnung und sind gut auch unter Sofas, Schränken und Kommoden einsetzbar. Deshalb sind sie besonders für ältere Menschen eine gute Hilfe.
4.1. Wie funktionieren Saugroboter?
Ein Saugroboter wird so programmiert bzw. via App gesteuert, dass er das tägliche Saugen übernimmt. Über die App und mit einer WLAN-Verbindung kann der Roboter auch von unterwegs programmiert bzw. an- und ausgeschaltet werden. Es gibt Kombi-Produkte, die nicht nur saugen, sondern auch wischen. Andere Saugroboter „arbeiten“ mit einem Wischroboter „zusammen.
4.2. Worauf gilt es bei der Auswahl zu achten?
Die verschiedenen Modelle unterscheiden sich im Preis, in der Saugleistung, Handhabung und Hindernisbewältigung.
Welches Modell im Einzelfall am besten geeignet ist, hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:
- Größe der Wohnung/des Hauses
- Gibt es verschiedene Ebenen, Schwellen oder andere Hindernisse?
- Soll der Roboter nur saugen oder auch wischen?
- Gibt es Haustiere, muss der Roboter Tierhaare problemlos einsaugen können?
4.3. Saugroboter Kosten und Verfügbarkeit
Saugroboter kosten zwischen 100 und 1.000 Euro. Erhältlich sind sie über die verschiedenen Online-Versandhäuser oder örtliche Elektronik-Geschäfte.
5. Hilfreiche Links
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