Was ist die Schulung „Erste Hilfe mentale Gesundheit“?
In unserer Multiplikatorenschulung „Erste Hilfe mentale Gesundheit“ bilden wir Beschäftigte zu kompetenten Ersthelfer:innen für psychologische Notlagen aus. Wir schulen Teilnehmer:innen darin, mentale Belastungen zu erkennen und die Entwicklung psychischer Krankheitsbilder bei sich selbst und bei Kolleg:innen zu verstehen.
Lesen Sie in diesem Artikel
Warum ist "Erste Hilfe mentale Gesundheit" wichtig?
Studien belegen einen Anstieg psychischer Erkrankungen in der deutschen Bevölkerung. Laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) sind in Deutschland knapp 17,8 Millionen (27,8 Prozent) der erwachsenen Menschen von einer psychischen Erkrankung betroffen. Die drei häufigsten sind Angststörungen, Depressionen und Störungen durch Konsum von Suchtmitteln.
Viele dieser Menschen stehen mitten im Berufsleben. Eine psychische Erkrankung führt für viele Betroffene zu massiven Einschränkungen im Privat- oder im Berufsleben. Rund zehn Prozent der Fehltage im Job haben psychische Ursachen, schreibt das Bundesgesundheitsministerium.
Auch wenn die Gründe vielfältig sind, sind Präventionsarbeit, Aufklärung und Entstigmatisierung wichtig. Hier sind auch Arbeitgeber gefragt. Sie sollten für ihre Beschäftigten eine Arbeitsumgebung schaffen, die zum einen ihr mentales Wohlbefinden fördert, zum anderen sozial unterstützt, wenn es zur Erkrankung gekommen ist.
Viele Betroffene trauen sich nicht, über ihre psychische Erkrankung zu reden. Passt diese doch nicht in die heutige Gesellschaft, in der die Performance zählt. Im Gegenzug wissen Angehörige und Arbeitskolleg:innen häufig nicht, wie sie mit einer psychischen Erkrankung umgehen oder der erkrankten Person helfen können - und trauen sich oft aus Angst, etwas falsch zu machen, auch nicht.
Was ist die Schulung „Erste Hilfe mentale Gesundheit“?
Die Multiplikatorenschulung „Erste Hilfe mentale Gesundheit” hilft Beschäftigten und Führungskräften, sich stärker mit psychischen Erkrankungen ihrer Kolleg:innen auseinanderzusetzen.
In der Schulung bilden wir Ihre Beschäftigten zu kompetenten Ersthelfer:innen für psychologische Notlagen aus – für sich selbst und für ihr Umfeld.
Wir schulen die Teilnehmer:innen darin, mentale Belastungen zu erkennen und die Entwicklung psychischer Krankheitsbilder zu verstehen. Mit einem Notfallkoffer an Erste-Hilfe-Maßnahmen, praktischen Leitfäden und verschiedenen Methoden und Tipps können Ersthelfende die eigene mentale Gesundheit sowie die von Betroffenen einschätzen, ihnen beistehen und sie unterstützen.
Dieser Vimeo Inhalt kann erst geladen werden, wenn Sie die Datenschutzbestimmungen von Vimeo, LLC akzeptieren.
Zu den Datenschutzeinstellungen »Themen der Schulung „Erste Hilfe mentale Gesundheit“
Die Schulung umfasst sieben Schwerpunktthemen. Alle Inhalte werden persönlich vermittelt und können zudem selbstständig anhand von E-Learning-Modulen vertieft werden. Diese schaffen mit interaktiven Aufgaben, Fallbeispielen und umfangreichem Arbeitsmaterial den Übergang in die Praxis. Nach erfolgreicher Beendigung der Schulung erhalten Sie ein Zertifikat von uns.
1. Gesprächsführung
Sie erlernen die Dos und Don‘ts der Gesprächsführung bei psychologischer Belastung, lernen ihre eigene Rolle zu verstehen und erfahren die fünf Kernkompetenzen psychischer Ersthilfe. Außerdem sprechen Sie über Ihre Möglichkeiten und Grenzen als Ersthelfer:innen und den Umgang mit Betroffenen.
2. Depression
In diesem Modul erfahren Sie, wie Sie depressives Verhalten erkennen und psychische Ersthilfe leisten.
3. Suizidalität
Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen haben ein 10- bis 50-fach höheres Suizidrisiko (Medical Tribune, 2022). In diesem Teil erhalten Sie Kenntnisse über Risikofaktoren und lernen, wo die Grenzen Ihrer Verantwortung liegen.
4. Angststörungen
Was ist der Unterschied zwischen Angst und einer Angststörung? In diesem Modul erhalten Sie Einblick in die körperliche, psychische und soziale Symptomatik unterschiedlicher Angststörungen, auch anhand von Erfahrungsberichten.
5. Abhängigkeiten
Wann wird Genuss zur Gewohnheit und zu schädlichem Gebrauch bis hin zur Abhängigkeit? Was ist Co-Abhängigkeit? In diesem Modul erfahren Sie alles über die bio-psychosozialen Faktoren von Sucht und wie Sie Menschen auf ihr auffälliges Konsumverhalten ansprechen können.
6. Burnout
Was ist ein Burnout und durch welche Faktoren wird er begünstigt? In diesem Modul werden Sie befähigt, psychische Ersthilfe bei Burnout zu leisten – auch mithilfe von praktischen Beispielen. Sie lernen zu erkennen, wenn jemand Gefahr läuft, an einem Burnout zu erkranken oder sich bereits darin befindet.
7. Selbstfürsorge und Psychohygiene
In diesem Modul geht es darum, wie Sie schwierige Gespräche angehen oder auch beenden. Sie lernen, wie Sie achtsam mit sich in Ihrer Rolle als Ersthelfer:in bleiben, sich selbst entlasten und Stress abbauen.
Vorteile für Sie als Arbeitgeber
- Verbesserte Mitarbeitergesundheit
- Förderung einer positiven Gesundheitskultur im Unternehmen
- Beitrag zur Teamresilienz
- Verringerung von Krankheitskosten sowie längerem Krankheitsausfall oder Folgeerkrankungen durch präventive Arbeit
- Entstigmatisierung von psychischen Störungen
- Unterstützung von proaktivem Handeln und wertschätzendem Miteinander
- Sensibilisierung für das Thema psychische Erkrankungen im betrieblichen Zusammenhang
- Verbesserung des Unternehmensimages
Art und Umfang der Schulung "Erste Hilfe mentale Gesundheit"
Schulung „kompakt“ und „quick&easy“
Die Schulung gibt es als „quick&easy“-Online-Schulung für Privatpersonen und als „Kompakt“-Angebot für Beschäftigte eines Unternehmens, das inhouse oder online stattfinden kann.
Schulungsumfang
Der Schulungsumfang beträgt jeweils 12 Stunden Live-Training (in zwei oder drei Sitzungen) plus ein vierstündiges E-Learning inklusive eines Materialpakets mit praxisnahen Arbeitshilfen.
Zielgruppe
Die Schulung richtet sich an alle Menschen eines Unternehmens, die Multiplikator:innen für mentale Gesundheit in ihrem Unternehmen sowie im privaten Umfeld werden möchten, oder Einzelpersonen – je nachdem, welche Kursform gewählt wird.
Referent:innen
Fachberater:innen/Trainer:innen aus dem Bereich Gesundheitsmanagement des pme Familienservice.