Gaby Köster: "Ich sehe auch im größten Chaos noch den Witz"
Manchmal schlägt das Leben erbarmungslos zu: Gaby Köster, die bekannteste Frau in der deutschen Comedy-Landschaft, stand auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, als sie einen schweren Schlaganfall erlitt – mit 46 Jahren. Sie musste alles wieder lernen: Gehen, Sprechen, Autofahren, Weinen. Noch heute, nach fast 15 Jahren, beeinträchtigen sie die Folgen des „Schlags“, wie sie ihn selbst nennt. Doch die Comedy-Ikone arbeitete sich mit viel Humor und Mut zurück in ihr Leben.
Beim Health Day am 8. November 2022 spricht Gaby Köster darüber, wie sie durch den Schlaganfall ausgeknockt wurde – und wie sie sich Stück für Stück wieder zurück ins Leben und auf die Bühne gearbeitet hat. Was ihr dabei geholfen hat, ist ihr Humor: "Ich sehe auch im größten Chaos noch den Witz", sagt sie. Auch wenn ihr heutiges Leben anders ist als das vor dem Schlaganfall, hat sie sich viele Freiheiten zurückerobert, zum Beispiel wieder alleine zu reisen. Freuen Sie sich auf ein inspirierendes Interview mit einer der humorvollsten Frauen Deutschlands.
Frau Köster, im Jahr 2008 erlitten Sie einen schweren Schlaganfall. Wann wurde Ihnen bewusst, dass Ihr altes Leben so nicht mehr möglich sein wird?
Gaby Köster: Unmittelbar nachdem ich aus dem Koma aufgewacht bin, bzw. so richtig habe ich es gemerkt, als ich die ersten Wochen wieder zu Hause war. Die normalsten Tätigkeiten waren im Alltag praktisch nicht mehr möglich.
In einem Interview haben Sie einmal gesagt: „Ich bin in der Lage, in sämtlichen Lebenslagen durchzukommen“. Was hilft Ihnen dabei, den Mut nicht zu verlieren?
Wenn ich etwas angehe und das klappt nicht auf Anhieb, macht mich das erst wütend. Aber die Wut motiviert mich gleichzeitig. Sie ist wie ein Motor und treibt mich nach vorne. Resignieren ist keine Lösung, das finde ich persönlich zu langweilig. Ich passe mich jeder Lebenslage an. Et kütt wie et kütt!
Inwieweit kann Humor bei einem Heilungsprozess helfen?
Gerade in den Momenten, in denen es nicht so funktioniert, wie man es möchte, hilft Humor sehr. Man sollte über sich oder die Situation lachen können. Das lockert auf, und man bekommt vielleicht auch eine andere Sicht auf die Dinge. Ich versuche immer in allem etwas Positives zu sehen. Positive Gedanken und eine positive Einstellung können den Heilungsprozess unterstützen.
Was haben Sie während des Genesungsprozesses gemacht, um sich zu motivieren?
Ich habe sehr viel gelesen, ich hatte ja auch sehr viel Zeit. Ich habe Musik gehört, gemalt und sehr viel YouTube geschaut. Mit YouTube kann man sich sehr gut ablenken. Meine Einstellung zum Leben war immer: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich irgendwo eine andere. Ich habe es einfach auf mich zukommen lassen.
Rückhalt vom Arbeitgeber bzw. Auftraggeber ist enorm wichtig für Schlaganfallpatienten. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Anfangs haben sich natürlich viele gemeldet, aber wie heißt es so schön: „The show must go on“ – und in dem Fall ohne mich. An der Stelle wäre vielleicht ein festes Arbeitsverhältnis besser gewesen. Das hätte mir mehr Sicherheit gegeben oder auf jeden Fall ein besseres Gefühl und eine Sorge weniger.
Aufgrund Ihres offenen Umgangs mit Ihrem Schicksal sind Sie mittlerweile zu einer wichtigen Botschafterin für die Schlaganfallaufklärung geworden. Was raten Sie Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden?
Leider braucht man viel Geduld. Das ist nicht mein zweiter Vorname, aber da muss man durch. Man lernt in der Zeit, dass man nur in kleinen Schritten vorankommt. Aber auch eine Maus kommt voran. Aufgeben ist keine Option. Es ist eine Herausforderung, aber man kann sie meistern. Man darf sich nicht über Dinge aufregen, die man nicht ändern kann. Dass ist wie Stau oder Wetter, das nützt nix.
Nach Ihrem Schlaganfall haben Sie einige Bücher geschrieben, waren auch schon wieder mit einem eigenen Bühnenprogramm auf Tour, aktuell machen Sie zusammen mit einer Freundin einen Podcast. Gibt es eigentlich etwas, was Sie noch unbedingt umsetzen möchten?
Ich male sehr gerne und hatte auch schon Ausstellungen. Das würde ich gerne wieder machen. Und natürlich viel verreisen und was von der Welt sehen. `
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