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Kleines Kind mit Vater auf dem Sofa
Eltern & Kind

Den Ängsten von Kindern begegnen: 5 Tipps

Wenn Kinder Angst haben, brauchen sie verständnisvolle und starke Eltern. 5 Tipps für Eltern zum Umgang mit Unsicherheiten und Ängsten bei Kindern.

Stecken wir als Erwachsene in einer Krise und haben Angst, versuchen wir meist das Ausmaß des ganzen Dilemmas zu verstehen. Wir informieren uns auf verschiedenen Kanälen und googlen nach Antworten und Strategien, um unsere Ängste zu bändigen. Dabei denken wir, dass unsere Kinder genauso gestrickt sind und wir vor allem kluge und sinnvolle Antworten für ihre Fragen parat haben müssen. Hilfreicher für Kinder sind aber andere Dinge.

5 Tipps von unserem Familientherapeuten und Lebenslagen-Coach Matthias Könning

1. Seien Sie eine sichere Bank für Ihr Kind bei Ängsten

Kinder verlassen sich darauf, dass sie bei ihren Eltern geborgen sind. Dazu reicht die Anwesenheit. Wenn die Eltern da sind, ist alles gut. Darum nehmen sie immer wieder mal Kontakt auf. Kind: „Bist du da?“ – Eltern: „Ja, bin ich!“ Dann ist alles klar, und die Kinder können weitermachen mit dem, was sie gerade tun. 

Es hilft, wenn Sie sich innerlich mit den Gefühlsanteilen verbinden, die sicher sind. Damit strahlen Sie Zuversicht aus. Machen Sie sich klar, worauf Sie sich immer noch verlassen können. Sie haben ein Dach über dem Kopf, ausreichend Nahrung. Sie lieben Ihre Kinder, und die Kinder lieben Sie. Das ist eine wichtige Basis.

2. Angst darf sein

Wenn etwas nicht so ist wie gewohnt, entsteht das Gefühl der Angst. Es sagt uns: „Pass auf!“ und lässt uns überlegen, was zu tun ist. Angst hat ihre Berechtigung. Sagen Sie Ihrem Kind nicht: „Hab keine Angst“ oder „Ist nicht so schlimm“, sondern vermitteln Sie ihm, dass Ängste bei Kindern und Erwachsenen ganz normal sind und uns immer wieder einmal besuchen. 

Sprechen Sie darüber, wie sie sich anfühlt: Ist sie nur unangenehm, oder gibt es noch andere Empfindungen? Wo macht sie sich im Körper bemerkbar? Hat das Gefühl eine Form oder Farbe? Zeigen Sie Interesse, ganz nach dem Motto: „Wir laufen nicht vor der Angst weg, sondern schauen mal, was sie so macht“. Gemeinsam werden Sie feststellen, dass die Angst, so wie sie gekommen ist, auch wieder vergeht. 

3. Jetzt ist die Zeit der Rituale

Kinder lieben und brauchen klare und geregelte Abläufe, besonders in Zeiten, die uns unsicher erscheinen. Besonders jetzt, wo plötzlich alles anders ist. Wenn alle immer zu Hause sind, wird der Tag lang, schnell ödet man sich an und wird empfindlicher. Mit Ritualen, die immer zur selben Zeit stattfinden, bringen Sie Stabilität und Entlastung in den Alltag. Das kann eine Kuschelrunde sein, eine Vorlesezeit oder Mahlzeiten, für die alle mithelfen und sie besonders schön gestalten.  . 

Unser Tipp gegen Ängste bei Kindern: Abendritual

Setzen Sie sich zusammen und zünden Sie eine Kerze an. Dann sagt jedes Familienmitglied, wie es ihm gerade geht, was ihm heute gelungen ist und Freude gemacht hat. Denken Sie dann an die Menschen, die jetzt nicht da sind und nennen Sie alle beim Namen. So wird der Familienkreis größer. Zum Schluss überlegen Sie, wie der nächste Tag aussehen könnte und ob es eine schöne Aktivität gibt, auf die alle Lust haben.

4. Nur beantworten, was gefragt wird

Kinder stellen oft viele Fragen, die Sie als Eltern vielleicht überfordern. Das macht nichts. Sie müssen nicht alles wissen und ein Thema auch nicht erschöpfend beantworten. Wenn ein Kind mit der Antwort zufrieden ist und nicht nachfragt, braucht es keine weiteren Erklärungen. 

Knüpfen Sie an frühere Erfahrungen an, wenn Sie mit Ihren Kindern über Ängste sprechen. Fragen Sie beispielsweise: „Hast du schon einmal Angst gehabt? Was hast du da gemacht? Was hat geholfen, was hat dir nicht gut getan? Was könnte dir jetzt helfen?“ Mit solchen Fragen machen Sie die Kinder zu kompetenten Gesprächspartnern.

5. Mehr Kontakt, weniger Kopf

Körperkontakt ist die beste Form, Sicherheit zu vermitteln und den Ängsten bei Kindern zu begegnen. Wenn der Körper sich anlehnen kann, bekommt er Schutz und Geborgenheit. Das ist auch einfacher als die Suche nach Antworten, die noch nicht einmal Experten haben. 

Kinder haben drei Grundbedürfnisse: Sie brauchen gefühlte Nähe (Verbundenheit), körperliche Sicherheit und Freiraum, um sich im Spiel ausdrücken zu können (Autonomie). Schauen Sie, welches dieser Bedürfnisse sich bei Ihrem Kind gerade meldet und was Sie dafür tun können. Will es spielen, geben Sie ihm Freiraum. Wenn es Liebe sucht, schenken Sie Zuwendung. Hat es Angst, spenden Sie Geborgenheit. 

Broschüre „Was ist mit MEINER Welt passiert?“ 

Pandemie, Krieg, Flüchtlings- und Klimakrise: In den letzten Jahren jagt eine 
globale Krise die nächste. Die Broschüre „Was ist mit MEINER Welt passiert?“ enthält Hintergründe und praktische Tipps für Eltern und Betreuungspersonen, um Kinder zu unterstützen eine verwirrende, unberechenbare und manchmal gewalttätige Welt zu verstehen. 

Bilderbücher gegen die Ängste bei Kindern 

Unsere Expert:innen aus den pme Lernwelten haben Buchtipps für Sie zusammengestellt, die Sie über unseren Webshop bestellen können. Melden Sie sich dazu einfach bei unser pme Familienservice Buchhandlung an und stöbern Sie in unserem umfangreichen Sortiment.

Corinna Leibig: Der kleine Bauchweh
Ab 3 Jahren
Mabuse Verlag
ISBN 9783863213480

Rachel Bright: Der Löwe in dir
Ab 3 Jahren
Magellan Verlag
ISBN 9783734820212

Anna Llenas: Das Farbenmonster
Ab 3 Jahren
Velber Verlag
ISBN: 9783841101952

Danny Baker, Pippa Curnick: Frida Furchtlos lädt zum Tee
Ab 4 Jahren
Ars Edition
ISBN 9783845827513

Wann brauchen Ängste bei Kindern eine ärztliche Behandlung? 

Es ist wichtig, die Ängste von Kindern ernst zu nehmen und zu erkennen, wann sie möglicherweise über das normale Maß hinausgehen. Wenn die Ängste Ihres Kindes anhaltend sind, die das Gefühl haben, dass sie überhandnehmen und das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Anzeichen dafür können sein:

  • Intensive Angst: Wenn Ihr Kind in bestimmten Situationen extreme Angst zeigt, die nicht angemessen ist. 
  • Verhaltensänderungen: Wenn Ihr Kind extreme Trennungsängste hat oder sich zurückzieht, weniger aktiv ist oder seine sozialen Kontakte vernachlässigt. 
  • Körperliche Symptome: Häufige körperliche Beschwerden in bestimmten Situationen, wie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwitzen etc. ohne medizinischen Grund. 
  • Anhaltende Schlafprobleme: Schwierigkeiten beim Einschlafen oder häufiges Aufwachen aufgrund von Angst. 
  • Beeinträchtigung des Alltags: Wenn die Ängste die Schule, Freundschaften oder andere alltägliche Aktivitäten erheblich beeinflussen. 

In solchen Fällen ist es sinnvoll, sich an eine Fachstelle für Familienberatung zu wenden oder/und an eine Kinderärztin, einen Kinderarzt. Auch eine professionelle Kinder- und Jugendpsychotherapie oder systemische Familientherapie kann ein weiterführender hilfreicher Schritt sein.

Es geht darum, eine angemessene Unterstützung und Behandlung zu erhalten, sodass Ihr Kind lernt, mit seinen Ängsten angemessener umzugehen und ein gesundes, ausgeglichenes Leben zu führen – und chronische Krankheitsverläufe zu verhindern.  

Sie fühlen Sich hilflos als Elternteil oder Verantwortliche Person? Ihre eigene Hilflosigkeit als erwachsener Mensch in solchen Situationen könnte bedeuten, dass Sie für sich selbst professionelle Hilfe brauchen, um dem Kind mehr Sicherheit geben zu können.

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null 5 Tipps, was du an Weihnachten alleine machen kannst

Eine Frau alleine untern Weihnachtsbaum
Psyche

5 Tipps, was du an Weihnachten alleine machen kannst

Weihnachten gilt als das Fest der Liebe, der Gemeinsamkeit und der Freude. „Es gibt jedoch auch viele Menschen, die beim Gedanken an die Feiertage eher ein mulmiges Gefühl haben, weil sie alleine sind, keine Familie haben oder – schlichtweg - keine Lust aufs weihnachtliches Dauerfeiern haben“, sagt Jutta Dreyer, Familientherapeutin und Leiterin des pme Lebenslagencoachings.

5 Tipps von Familientherapeutin Jutta Dreyer, wie du die Weihnachtsfeiertage auch ohne große Familienfeier schön verbringen kannst.

1. Unternimm etwas: Konzerte, Theater, Party

Während andere unterm Weihnachtsbaum Lieder singen, eignen sich die Weihnachtsfeiertage aber auch ideal, um einfach mal auszugehen und nette Menschen kennenzulernen. An Heiligabend gibt es viele Veranstaltungen, auf denen man Menschen kennenlernen kann: Ob Konzerte, Gottesdienste, Theateraufführungen oder Partys oder - für die Senioren - Feierlichkeiten in Seniorenheimen oder anderen Sozialeinrichtungen.

Schau in das örtliche Veranstaltungsprogramm, auch die hiesigen Museen in den größeren Städten haben meist am 25. und 26.12. geöffnet. Genieße die Ruhe fast leerer Museen. Wenn sich andere vom Gänsebraten auf die Couch legen, kannst du die Kunst ganz für dich allein genießen.

2. Mach einen Kurztrip

Du wolltest schon lange einmal über Weihnachten verreisen? Dann tu es doch einfach. Es gibt für den kleinen oder großen Geldbeutel jede Menge Christmas-Reisespecials. Viele Veranstalter bieten Reisen für Singles oder Gruppenreisen für Alleinstehende an, bei denen man auf Gleichgesinnte trifft.

3. Lade Freunde ein

Du möchtest lieber traditionell feiern und vermisst die familiäre Stimmung? Lade Freunde zu dir nach Hause ein oder triff alte Freunde bei einem weihnachtlichen After-Party-Cocktail. Hör dich in deinem Bekanntenkreis um. Dort finden sich sicher Menschen, denen es ähnlich geht. Vielleicht hast du auch gute Freunde, die dich dazu einladen, Zeit mit ihrer Familie zu verbringen

Bei der Wahl des richtigen Tages hilft es übrigens flexibel zu sein – einige nutzen gerne den Heiligabend, um sich im Kreise der engen Familie zu treffen. Für viele sind der erste oder zweite Weihnachtsfeiertag auch nicht mehr „die “ traditionellen Feiertage. Diese gehören meistens Freunden oder der fernen Verwandtschaft.

4. Belohn dich

Du hast niemanden, dem du etwas Schenken kannst? Dann beschenke dich selbst mit etwas, das du schon immer haben wolltest. Decke den Tisch feierlich, schmücke deinen Weihnachtsbaum festlich und koch dir etwas Gutes. Oder mach dein ein eigenes Verwöhnprogramm – ein schönes Bad, ein gutes Buch, gute Musik oder deine Lieblingsfilme. Verbiete dir nicht, in diesem Moment sentimental zu werden. Lass es ruhig zu. Oftmals geht es dir dann schon viel besser.

5. Hilf anderen Menschen

Häufig ist Schenken schöner als beschenkt werden. Besuche Menschen, die einsam und hilflos sind – beispielsweise im Altersheim oder Krankenhaus. Diese Menschen freuen sich über Gesellschaft. Wichtig ist es jedoch, rechtzeitig Unterstützung anzubieten und nicht erst kurzentschlossen aufzutauchen. So kannst du in Erfahrung bringen, ob und welche Hilfe gebraucht wird.

Last but not least: Du musst gar nichts!

Alles kann, nichts muss. Es ist auch okay, die Weihnachtsfeiertage zum Beispiel zu arbeiten, seine Steuererklärung zu machen und sonst nichts besonderes zu tun. Du musst den Weihnachtsrummel nicht so wichtig nehmen.

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