Umgang mit belasteten Teammitgliedern nach dem Lockdown
Mehr als 10 Wochen galt in Deutschland eine COVID-19 bedingte Ausgangssperre. Schulen und Kitas waren geschlossen, wer konnte, arbeitete von zu Hause und Freizeitaktivitäten waren fast gänzlich gestrichen. Zwar wird der Lockdown nun langsam aufgehoben, doch nach den Strapazen der letzten Wochen sind viele Mitarbeiter*innen mit ihren Kräften am Ende.
Folgender Leitfaden hilft Führungskräften, psychische Belastungen bei ihren Beschäftigten zu erkennen und richtig handeln zu können.
Der Lockdown ist vorbei, doch die Psyche bleibt belastet
Wochen der Ausgangssperre liegen hinter uns, doch die Krise ist noch nicht vorbei. Auch wenn erste Lockerungen die Normalität in den Alltag zurückholen, fühlen sich Beschäftigte durch die Mehrfachbelastung der letzten Wochen erschöpft. Bei vielen wurde die mentale Gesundheit durch dauerhafte Belastungen stark strapaziert.
Die Dauer von Stress ist entscheidend für die mentale Gesundheit
Die Corona-Pandemie hat unseren Alltag verändert, wodurch wir uns schnell und abrupt auf neue Situationen umstellen mussten. Viele Menschen haben nun Schwierigkeiten damit, sich in der neuen Normalität zurechtzufinden und fühlen sich von der aktuellen Unsicherheit bedroht. „Je länger Stress andauert, desto mehr sinkt die kognitive Leistung des Mitarbeiters. Schuld daran ist das Hormon Cortisol, das bei Stress in großen Mengen ausgeschüttet wird. Gibt es keine Erholungspausen, kann es die Gehirnzellen angreifen und in der Folge nehmen Erschöpfungszustände, Niedergeschlagenheit und Gedächtnisstörungen zu“, sagt Dr. Udo Wortelboer, Facharzt für Psychiatrie und Psychologie. Seit 2015 beschäftigt er sich intensiv mit dem Thema psychische Gesundheit in der Arbeitswelt und berät im Auftrag des pme Familienservice Führungskräfte und Teamleiter*innen in Unternehmen.
Hinsehen und nicht wegschauen!
Damit die Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeiter*innen auch nach der Phase des Lockdowns erfolgreich ist, sollten Sie auf die Persönlichkeiten und Erfahrungen ihrer Teammitglieder schauen und deren Bedürfnisse und Interessen hinterfragen. Nur so können Sie die Balance zwischen Über- und Unterforderung einzelner Mitarbeiter*innen im Blick behalten.
Schrittweisen Leitfaden liefert das H-I-L-F-E-Konzept
Damit Sie als Führungskraft ihr Team in Krisenzeiten gesund führen, liefert das H-I-L-F-E-Konzept Handlungsempfehlungen für eine angemessene Unterstützung psychisch stark belasteter Teammitglieder. Das Konzept wurde gemeinsam vom BKK Dachverband und der Familien-Selbsthilfe Psychiatrie entwickelt.
H-I-L-F-E steht für:
H – Hinsehen: Schauen Sie auf Veränderungen und Belastungssituationen.
I – Initiative ergreifen: Sprechen Sie Teammitglieder zeitnah an, bieten Sie Unterstützung und sammeln Sie Lösungsmöglichkeiten.
L – Leitungsfunktion wahrnehmen: Vereinbaren Sie konkrete Arbeitsziele.
F – Führungsverantwortung ausüben: Fördern und Fordern sowie schriftliche Vereinbarungen.
E – Expert*innen einbeziehen: Holen Sie sich frühzeitig Unterstützung durch Therapeuten, Ärzte oder Sozialarbeiter.
Mehr über die einzelnen Schritte des H-I-L-F-E-Konzepts erfahren Sie in der digitalen Broschüre des BKK Dachverbandes.
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