Feste Strukturen und ausreichend Pausen
Die Erwachsenen machen Home Office, die Kinder Hausunterricht. Ganz einfach, oder? Doch schon wir Erwachsenen müssen uns an das Arbeiten zu Hause erst gewöhnen. Kinder sind da je nach Alter erst recht überfordert. Sie müssen erst lernen, sich zu organisieren und in der Situation zurechtzufinden. Unterstützen Sie Ihr Kind und etablieren Sie eine feste Struktur. Wann lernt es am besten? Morgens, nachmittags oder abends? Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind feste Lernzeiten, die seinem Rhythmus entsprechen und lassen Sie genug Zeit für Pausen.
Von Etappe zu Etappe
Vor allem jüngeren Schülern helfen kleine Lernziele für jeden Tag. Besprechen Sie vorher, was Ihr Kind tun kann, wenn es Fragen hat oder nicht weiterkommt: Darf es Sie stören? Soll es andere Aufgaben erledigen und später fragen? Oder vielleicht – falls vorhanden – erst einmal ältere Geschwister fragen?
Belohnung muss auch mal sein
Hat Ihr Kind sich ehrlich bemüht, eine Aufgabe gut gemeistert? Dann lassen Sie sich doch eine schöne kleine Belohnung einfallen. Wie wäre es mit einer Bastelaktion, einem Picknick im Wohnzimmer oder einem Kinoabend mit dem Lieblingsfilm?
Überforderung vermeiden
Wenn ein Kind sehr lange an einer Aufgabe festhängt, ist eine Unterbrechung gefragt. Lässt die Konzentration nach, wirken ein paar Minuten Bewegung oft wahre Wunder. Kommt das Kind mit dem Lerninhalt nicht klar? Hier kann ein Video-Chat mit einer Mitschülerin oder einem Mitschüler hilfreich sein. Oder Sie schauen, ob Sie auf einer der vielen Lernseiten eine gute Erklärung finden.
Kommunikation ist das A und O
Jedes Kind ist anders und kommt unterschiedlich mit der neuen Lernsituation klar. Scheuen Sie sich nicht, die Lehrkraft zu kontaktieren, wenn es Schwierigkeiten gibt oder das Pensum für Ihr Kind zu groß ist.
Aus dem Nähkästchen geplaudert: „Mama, lass mich schlafen!“
„Unsere älteste Tochter (11. Klasse) kommt mit Schule zuhause zum Glück sehr gut zurecht. Im Gegensatz zu mir ist sie eine echt „Nachteule“ und lernt lieber spät abends. Weshalb jeden Vormittag eben dieser Ruf aus ihrem Zimmer erklang. Auch wenn es mich anfangs Überwindung kostete: Anstatt mir von einem morgenmuffeligen Teenie den Start in den Tag vermiesen zu lassen, lasse ich sie ausschlafen und sie setzt sich abends an den Schreibtisch. Funktioniert wunderbar.“
Manuela Sontheimer ist Fachberaterin für Elternberatung und Kinderbetreuung beim pme Familienservice und Mutter von drei Kindern.
Tipps für Schüler*innen
Der richtige Arbeitsplatz
- Richte dir einen festen Arbeitsplatz ein, ein Schreibtisch ist besser als das Sofa oder das Bett.
- Halte Ordnung und lege alle nötigen Materialien (Stifte, Bücher, Hefte) übersichtlich bereit.
Eine gute Arbeitsatmosphäre
- Stehe morgens immer zur selben Zeit auf mit dem Bewusstsein „die Schule beginnt“
- Solltest du erst Abends richtig produktiv werden, besprich das mit deinen Eltern und vereinbare eine feste Uhrzeit, wann du startest.
- Auch wenn es zuhause gerne bequem sein darf: Bei Videoanrufen empfiehlt sich ordentliche und saubere Kleidung.
- Lass dich nicht von Apps ablenken, deaktiviere alle Benachrichtigungen. Noch besser: Schalte für die Zeit des Lernens das Smartphone am besten ganz aus, wie in der Schule auch.
- Sorge für eine ruhige Umgebung: Fenster zu, wenn es draußen laut ist, Zimmertüre geschlossen, keine Musik.
Entspanntes E-Learning
- Arbeite möglichst mit PC oder Tablet, nicht mit Smartphone.
- Baue genügend Pausen ein und lass immer wieder den Blick in die Ferne schweifen, um deine Augenmuskulatur zu entspannen.
- Sei nicht zu lange am Bildschirm, sondern erledige nach Möglichkeit Dinge analog. Zum Beispiel kannst du Aufgaben auf Papier erarbeiten und danach (mit Hilfe der Eltern oder größeren Geschwister) abtippen.
- Verharre nicht zu lange an einer Aufgabe. Solltest du etwas nicht verstehen, wende dich einer anderen Aufgabe zu und suche später Hilfe.
- Erledige deine Aufgaben pünktlich.
Die pme-Elternberatung unterstützt Sie
Gibt es oft Konflikte mit Ihren Kindern wegen des Lernens? Oder haben Sie den Stoff von vielleicht mehreren Jahrgängen nicht sofort abrufbereit parat? Entlastung bringt hier eine Online-Hausaufgabenbetreuung. Die Mitarbeiter*innen aus der Elternberatung sind gerne für die Beschäftigten der pme-Vertragsunternehmen da.
Über den pme Familienservice
Im Auftrag von mehr als 900 Arbeitgebern unterstützt die pme Familienservice Gruppe Beschäftigte, Beruf und Privatleben gelingend zu vereinbaren und mit freiem Kopf arbeiten zu können.
Mehr über die pme Familienservice Gruppe erfahren Sie hier: www.familienservice.de/wer-wir-sind
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