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Wie Sie Resilienz bei Kindern fördern.
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Resilienz bei Kindern fördern: 10 Tipps für Eltern

Höhen und Tiefen gehören im Leben unserer Kinder dazu. Tagtäglich stehen sie vor neuen Herausforderungen, müssen Probleme lösen, Auswege suchen, ihren Platz in der Gruppe finden oder blöde Sprüche aushalten. Wie gut sie damit zurechtkommen, hängt von ihrer inneren Widerstandskraft ab, auch Resilienz genannt.

Elternberaterin Anke Polowy hat Tipps für Eltern, wie sie Resilienz bei ihren Kindern fördern und sie emotional stärken.

Was bedeutet Resilienz bei Kindern?

Resilienz beschreibt die seelische Widerstandskraft gegenüber den täglichen Herausforderungen, mit denen Kinder konfrontiert werden.

Es gibt viele Faktoren, die das Gefühlsleben von Kindern immer wieder auf die Probe stellen:

  • Druck und Belastungen
  • Enttäuschungen oder unerfreuliche Erfahrungen
  • Mit anderen Menschen und deren Charakteren zurechtkommen
  • Probleme lösen
  • Klare Ziele entwickeln
  • Sich selbst und anderen mit Respekt begegnen

Wie gut Kinder damit fertig werden und alltägliche Herausforderungen bewältigen, hängt von ihrer inneren Stärke ab.

Wie können Eltern ihren Kindern Resilienz vermitteln?

Die meisten Eltern wünschen sich starke Kinder. Unerfreuliche Dinge sollen die Jüngsten nicht gleich aus der Bahn werfen, sie sollen den Alltag mit Leichtigkeit nehmen und Freude im Umgang mit anderen Menschen haben.

Doch nicht immer ist es so einfach. Eltern sind besorgt, wenn es ihren Kindern nicht gutgeht und sie nicht von allein zurück in die Balance finden. Wir geben zehn Wegweiser an die Hand, was Eltern tun können, um ihre Kinder zu stärken.

10 Tipps zur Förderung von Resilienz bei Kindern


 

Tipp 1: Empathie lehren und vermitteln

Wollen Eltern Empathie lehren und vermitteln, gilt es in allen Interaktionen mit ihren Kindern deren Sicht und Perspektive zu verstehen. Dabei hilft es, sich in die Gefühle, Gedanken und Einstellungen des Kindes hineinzuversetzen.

Sind sich Eltern unsicher, wie sie ihren Kindern gegenüber Einfühlungsvermögen vermitteln können, tragen folgende Fragen dazu bei, Klarheit zu schaffen:

  • Rede und handle ich so, dass meine Kinder mir so aufgeschlossen wie möglich zuhören und gerne von mir lernen?
  • Würde ich mir wünschen, dass ein anderer Mensch so mit mir spricht, wie ich mit meinen Kindern spreche?
  • Was halten meine Kinder von den Entscheidungen, die ich für sie treffe?

Um ihr eigenes Handeln zu stärken, sollten sich Eltern auch fragen, welche Kindheitserfahrungen sie selbst gemacht haben. Es ist nützlich zu reflektieren, welche Episoden mit der eigenen Mutter oder dem Vater besonders schön waren und welche man eher verübelt. Auch gilt es genau hinzuschauen, wie die eigenen Eltern bei Fehlern reagiert haben.

Tipp 2: Wirksames Kommunizieren

Die Kommunikation zwischen Eltern und ihren Kindern sollte idealerweise von Offenheit, Empathie, Anerkennung, Neugier und Interesse geprägt sein. Eine wichtige Voraussetzung für resiliente Kinder ist es, wenn wir ihnen aktiv zuhören, ihre Mitteilungen verstehen und sie ausreden lassen.

Eltern sollten anklagende Du-Botschaften vermeiden und die Gefühle ihrer Kinder nicht verletzen. Ist die Lage doch aufgeheizt, und die Gefühle kochen über, dann sollten Eltern versuchen, ihr Anliegen in Ich-Botschaften zu verpacken und erklären, warum es ihnen gerade nicht gutgeht.

Sind Sie sich dennoch unsicher, wie Sie wirksam mit Ihren Kindern kommunizieren können, lassen Sie sich folgende Fragen durch den Kopf gehen:

  • Möchte ich, dass jemand anderes so mit mir spricht, wie ich mit meinem Kind spreche?
  • Höre ich meinem Kind wirklich zu, und wäge ich ernsthaft ab, was es sagt?
  • Bin ich beim Zuhören abgelenkt?
  • Weiß mein Kind, dass ich seinen Beitrag würdige?
  • Kann ich eigene Fehler gelassen zugeben und mich für sie entschuldigen?
  • Helfe ich meinem Kind zu erkennen und zu akzeptieren, dass Fehler ein Teil unseres Lernprozesses sind?
  • Lebe ich meinem Kind Empathie und Mitgefühl vor?

Tipp 3: Die Neufassung negativer Skripts

Der Erziehungsstil von Eltern ist geprägt durch unterschiedliche Einflüsse. Die eigene Erziehung, bestimmte Erfahrungen aus der Vergangenheit oder verankerte Glaubenssätze spielen dabei eine Rolle. Oft wenden Eltern immer wieder dieselbe Methode bei der Erziehung an. Doch nicht jedes Kind ist gleich. Mit manchen Erziehungsmethoden kommen Eltern nicht weiter.

Fühlt sich der Weg erfolglos an, gilt es nicht unsere Kinder zu ändern, sondern die eigene Herangehensweise. Dazu hilft es, nach neuen Lösungen zu suchen und die alten, festgefahrenen Skripts neu zu schreiben oder umzuformulieren.

Tipp 4: Liebe und Wertschätzung

Die innere Stärke unserer Kinder ist geprägt von der Liebe, die wir ihnen vermitteln. Sie ist die Kraftquelle unserer Kinder.

Liebe vermitteln Eltern, indem Sie:

  • mit ihren Kindern in Beziehung gehen,
  • ihnen empathisch begegnen,
  • „Extra-Zeit“ reservieren,
  • negative Skripts abwandeln,
  • mit ihnen wirksam kommunizieren und
  • ihre Bedürfnisse anerkennen und darauf reagieren.

Tipp 5: Das Kind akzeptieren, wie es ist

Manche Eltern haben bestimmte Erwartungen, wie ein Kind sein sollte und welche Eigenschaften das Idealbild erfüllen. Doch solche Erwartungen können auf beiden Seiten Druck und Enttäuschung aufbauen. Kinder wollen ihren Eltern gefallen und von ihnen akzeptiert werden.

Nehmen Sie deshalb Ihr Kind mit seinem einmaligen und eigenen Temperament an und stellen Sie realistische Erwartungen. Das stärkt Ihr Kind.

Tipp 6: „Kompetenzinseln“ entdecken und stärken

Die Resilienz eines Kindes hängt von den Erfolgserlebnissen in Lebensbereichen ab, die es für wichtig hält. Daher ist es notwendig, Kindern immer wieder die Gelegenheit zu geben, erfolgreich zu sein, und sie wissen zu lassen, dass das, was sie erreichen, auf ihren inneren Ressourcen beruht.

Schätzen Sie die Leistung Ihres Kindes und zeigen Sie Ihre Freude darüber offen. Überlegen Sie gut, was Ihr Kind gut kann und was ihm Freude bereitet.

Tipp 7: Aus Fehlern wird man klug

Resiliente Kinder mit großer innerer Stärke sehen Fehler als Chance, etwas zu lernen, und führen sie auf Faktoren zurück, die sich ändern lassen. Die Aufgabe von Eltern ist es, ihren Kindern zu helfen, von klein auf eine gesunde Sicht auf die eigenen Fehler zu entwickeln.

Beachten Sie dabei folgende Schritte:

  • Schauen Sie genau hin, und reflektieren Sie, wie Ihr Kind damit umgeht, wenn ihm ein Fehler passiert.
  • Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, und reflektieren Sie, wie Sie selbst mit Fehlern umgehen.
  • Konfrontieren Sie Ihr Kind mit erfüllbaren Erwartungen, und stecken Sie die Ziele nicht zu hoch.
  • Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Sie Fehler nicht nur akzeptieren, sondern sogar erwarten.
  • Lieben Sie Ihr Kind bedingungslos.

Tipp 8: Verantwortungsbereitschaft, Mitgefühl und soziales Empfinden

Kinder haben großen Freude an der Helferrolle. Unterstützen Sie diese Bereitschaft, indem Sie Ihrem Kind Gelegenheiten geben, anderen bei Aufgaben zu helfen, die sie bewältigen können.

Würdigen Sie als Eltern die Hilfsbereitschaft Ihres Kindes, und fördern Sie diese Eigenschaft. Zu guter Letzt: Zeigen Sie sich selbst als ein erstrebenswertes Vorbild.

Tipp 9: Selbstständig Entscheidungen treffen und Probleme lösen

Resiliente Kinder scheuen sich nicht vor Entscheidungen und sind in der Lage, Probleme anzupacken und zu lösen. Sie fördern diese Eigenschaft, indem Sie Ihrem Kind einfache und nicht zu viele Wahlmöglichkeiten anbieten oder gemeinsam auswählen.

Motivieren Sie Ihr Kind, über Lösungen nachzudenken, und geben Sie ihm nicht immer vor, was es zu tun hat. Geben Sie Problemen einen Raum, indem Sie sie ansprechen, und gehen Sie danach gemeinsam mit dem Kind auf Lösungssuche.

Tipp 10: Förderung von Selbstwertgefühl und Selbstdisziplin

Wenn wir in einer Gemeinschaft mit anderen Menschen leben, sind wir an bestimmte Regeln gebunden, die das Zusammenleben ermöglichen. Das betrifft auch die Gemeinschaft einer Familie. Damit Kinder bestimmte Regeln nicht als Zwang erleben, ist es wichtig, ihre Meinung einzubeziehen.

Beteiligen Sie Ihre Kinder, wenn Sie Regeln aufstellen und die Konsequenzen für Übertretungen festlegen. Vergessen Sie dabei nicht, ihnen Sinn und Bedeutung von Grenzen und Konsequenzen verständlich aufzuzeigen.

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