Pflegekräfte aus Osteuropa sind überaus beliebt. Die Stiftung Warentest hat nun die Vermittlungsagenturen unter die Lupe genommen. Eldercare-Experte Jürgen Griesbeck erklärt, warum das Ergebnis differenziert zu betrachten ist und gibt Tipps für die Suche nach einer Pflegekraft.
Trotz Pflegebedürftigkeit zu Hause bleiben? Eine große Schar von engagierten Betreuungskräften aus Osteuropa sorgt dafür, dass das gut möglich ist. Doch wie findet man die geeignete Kraft? Darum kümmern sich auch Vermittlungsagenturen für ausländische Betreuungskräfte. Diese hat nun die Stiftung Warentest unter die Lupe genommen. Beim Test wurden die Aspekte Vorgehen, Vermittlung, Leistungen rund um die Vermittlung, Kundeninformation und Verträge untersucht. Das Ergebnis ist sehr interessant und kann bei der Wahl einer passenden Agentur durchaus hilfreich sein. Es ist aber differenziert zu betrachten.
Das Ergebnis in Kürze
13 bundesweite Agenturen wurden geprüft, mit denen zum Teil auch der pme Familienservice zusammenarbeitet. Das Testergebnis bezeichnet die Stiftung Warentest als durchwachsen. Neun der Agenturen bewertete sie als hilfreich bei der Vermittlung, die anderen nur bedingt bis wenig. Bemängelt wurde, dass keine der Agenturen gut berät, vor allem über rechtliche und finanzielle Aspekte. Bei allen Anbieten fielen auch Mängel in den Verträgen auf, die zu Lasten der Beschäftigten gingen.
Bevorzugte Behandlung bei unseren Partneragenturen
Der Familienservice berät auch in Hinblick auf Agenturen, die Pflege vermitteln, wie immer neutral und unterstützt anfragende Angehörige, eine passgenaue Lösung je nach Pflegesetting, Patientenprofil und Geldbeutel zu finden. Hier stehen wir mit verschiedenen Agenturen in engem Austausch und können über sehr kurze Wege sicherstellen, dass anfragende Angehörige bevorzugt behandelt werden und bei Rückfragen oder Unsicherheiten umgehend Antwort erhalten. Als langfristiger Ansprechpartner sind wir über die gesamte Dauer der Betreuung für Kunden da. Wir prüfen jeden Anbieter genau, eine Zusammenarbeit entsteht nur, wenn dieser den höchsten Anforderungen gerecht wird. Wir beraten außerdem ausführlich zur Finanzierung, steuerlichen Absetzbarkeit und Vertragsgestaltung.
Pflegekräfte aus Osteuropa: Hilfreiche Tipps
- Bedenken Sie, dass eine Betreuungskraft wie wir alle ein Mensch mit Bedürfnissen und Eigenheiten ist. Mit anderen Worten, die Vermittlung einer osteuropäischen Betreuungskraft kann eine Pflegesituation erheblich verbessern, bewirkt aber keine Wunder.
- Vorsicht ist bei den Vertragsangelegenheiten geboten: Da die beauftragte Pflegeagentur ausschließlich vermittelnd tätig wird, sind unbedingt zwei Verträge erforderlich: einer mit der deutschen Agentur und ein weiterer mit dem osteuropäischen Arbeitgeber, der die Betreuungskraft nach Deutschland entsendet. Hier muss strikt getrennt werden: Der Vermittlungsvertrag darf ausschließlich die Vermittlung selbst, nicht aber Details des Diensteinsatzes regeln.
- Eine osteuropäische Betreuungskraft darf in Deutschland pro Woche nicht mehr als 40 Stunden tätig sein. Der Dienstvertrag wiederum muss eine genaue Leistungsbeschreibung enthalten, weil allein der osteuropäische Arbeitgeber, nicht aber der deutsche Auftraggeber weisungsbefugt ist. Ein Fehlen der Leistungsbeschreibung würde eine Weisungsbefugnis des deutschen Auftraggebers und somit eine nicht zulässige Arbeitnehmerüberlassung vermuten lassen.
- Da das Pflegestärkungsgesetz II auch den Anspruch auf Tagespflegeleistungen deutlich ausgeweitet hat, macht es Sinn diese mit der Betreuung durch eine osteuropäische Kraft zu kombinieren. Das entlastet die Betreuungskraft und der pflegebedürftige Angehörige kann die Leistungen der Pflegeversicherung nutzen und auf diese Weise Kompetenzen trainieren und Kontakte pflegen.
- Beim Test der Stiftung Warentest haben auch Vermittlungsdienste gut abgeschnitten, die auf das so genannte Franchise-Modell setzen. Dieses Modell finden wir vom pme Familienservice sowohl für die Pflegekräfte als auch für die Pflegebedürftigen nicht überzeugend. Wir empfehlen immer das rechtsichere Entsendemodell, bei dem Sie im Gegensatz zu einer direkten Anstellung der Betreuerin nicht als Arbeitgeber auftreten.
"Wir stehen mit verschiedenen Agenturen in engem Austausch und können über sehr kurze Wege sicherstellen, dass anfragende Angehörige bevorzugt behandelt werden. Als langfristiger Ansprechpartner sind wir über die gesamte Dauer der Betreuung für unsere Kunden da".
Jürgen Griesbeck ist Produktverantwortlicher Homecare-Eldercare beim pme Familienservice
Quelle: Stiftung Warentest