Gerade bei Berufseinsteigern ist das pausenlose Arbeiten ein weitverbreiteter Dauerzustand. Zu diesem Ergebnis kommt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in einer Detailanalyse der BIBB/BAuA-Jugenderwerbstätigenbefragung 2012. Hiernach arbeitet etwa ein Fünftel der Beschäftigten im Alter zwischen 18 und 24 Jahren häufig ohne Pause. Besonders oft ist dies in der Dienstleistungsbranche zu beobachten – bei 36 Prozent der Arbeitnehmer fällt die Pause regelmäßig aus. Vor allem im Hotel- und Gaststättengewerbe sowie bei Sozial- und Erziehungsberufen sind geplante Erholungszeiten nicht die Regel. Auch am Bau macht ein Drittel der Arbeiter oft keine Pause.
Pausen sind arbeitsrechtlich ein Pflicht
Begründet wird das rastlose Tätigsein mit einem zu großen Arbeitspensum, Pausen kann man sich nicht leisten. Dabei ist die Einhaltung von Pausen auch arbeitsrechtlich eine Pflicht. Bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden am Tag muss für mindestens 30 Minuten die Arbeit unterbrochen werden. Wer mehr als 9 Stunden arbeitet, was vielerorts immer üblicher wird, sollte wenigstens 45 Minuten Pause einlegen.
Dennoch lassen gerade junge Erwerbstätige ihre Pausen häufig ausfallen. Dabei geben Frauen (54 Prozent) häufiger als Männer (43 Prozent) an, aufgrund der Arbeitsmenge auf eine Pause verzichten zu müssen. Darüber hinaus erklärt ein Drittel aller Befragten, dass sich Pausen nicht in ihren Arbeitsablauf integrieren lassen. In der Gruppe der 15- bis 17-Jährigen zeigt sich ein ähnliches Bild. 20 Prozent der befragten Jugendlichen machen häufig keine Pausen – die Hälfte davon ebenfalls aufgrund des Arbeitspensums.
Diese Entwicklung gibt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz Anlass zur Sorge. Dabei betont diese ausdrücklich, dass es Aufgabe der Arbeitgeber sei, dafür Sorge zu tragen, dass die vorgeschriebenen Pausen eingehalten werden. Auch die BAuA ist der Auffassung, dass die Unternehmen eher Schaden davon tragen, wenn ihre Mitarbeiter bis zur Erschöpfung arbeiten. Wer auf Pausen verzichtet, macht Fehler, ist unproduktiv, kommt langsamer voran oder wird sogar krank . Und dann ist der Ausfall wesentlich größer, als der tägliche Gang in die Kantine.
Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012
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