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Porträt eines kleinen Jungen, der ihm eine große runde Lupe ins Gesicht hält und sein Auge humorvoll groß aussehen lässt, während er mit Freunden in einem Sommerpark spielt.
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Lerntypen ermitteln: Wie lernt mein Kind?

Jeder Mensch lernt anders. Das gilt besonders für Kinder. Während eines lieber Geschichten hört und Bücher liest, möchte ein anderes hinaus in die Welt und die Natur erleben und anfassen. Deshalb unterscheidet man vier Lerntypen. Diese bieten eine hilfreiche Orientierung, um passende Lern- und Lehrmethoden für das eigene Kind zu finden.

1. Was ist eigentlich ein Lerntyp?

“Lerntypen” bezeichnen unterschiedliche Arten des Lernens. Dabei unterscheidet man vor allem, wie Lerninhalte wahrgenommen und am besten verarbeitet werden.  

Informationen werden grundsätzlich über die verschiedenen Wahrnehmungskanäle wie Sehen, Hören oder Tasten aufgenommen. 

Bei den Lerntypen geht man davon aus, dass jeder Mensch Informationen unterschiedlich gut über die unterschiedlichen Kanäle aufnehmen kann. Die Bezeichnungen und Einteilungen der einzelnen Lerntypen variieren je nach Modell. Außerdem lassen sie sich auch nicht immer scharf voneinander trennen. In der Regel spricht man hier von Tendenzen auf einem Spektrum. 

2. Welche verschiedenen Lerntypen gibt es? 

Um zu beschreiben, wie verschiedene Menschen lernen, werden in der Regel die folgenden vier Lerntypen unterschieden: haptisch, kommunikativ, visuell oder auditiv.  

Nicht jeder lässt sich eindeutig einer Gruppe zuordnen, aber sie bieten eine hilfreiche Orientierung. Denn wenn man weiß, wie das eigene Kind am besten Informationen aufnimmt, dann kann der Unterricht dementsprechend angepasst werden. 

2.1. Haptischer Lerntyp 


 

Haptische Lerner sind oft pragmatische Menschen. Sie gelten meist als sportlich und haben einen großen Bewegungsdrang. Sie lernen, indem sie sich ausprobieren.  

Bei Kindern fällt meist auf, dass sie die Dinge anfassen und mit ihrem Tastsinn erspüren müssen, um ihnen auf den Grund zu gehen. Dieser Drang wird von Lehrern oft auch als ADHS eingestuft, wobei diese Form der Lernschwäche nur von Ärzten und Therapeuten festgestellt werden sollte. 

Stärken haptischer Lerner: 

  • Ausgeprägtes Körpergefühl 
  • Komplexes Denkvermögen 

Schwächen haptischer Lerner: 

  • Ungeduld - möchten oft direkt in ein Thema “hineinspringen” 
  • Geringe Aufmerksamkeitsspanne 

Der haptische Lerntyp lernt am besten, wenn man Bewegung in die Übungen integriert

Auch Atemübungen helfen ihm dabei, sich besser und länger konzentrieren zu können. Es hilft ihm, das Gelernte über die Hand einzuprägen, d.h. die Informationen noch einmal aufschreiben zu lassen. 

2.2. Kommunikativer Lerntyp


 

Der kommunikative Lerntyp hat Spaß daran, sich mit anderen Menschen auszutauschen und Gelerntes zu reflektieren. Er stellt gerne Fragen zum Thema.  

Im Dialog mit anderen lernt er am besten und kann so die für ihn wichtigen Informationen leichter herausfiltern. 

Stärken kommunikativer Lerner: 

  • Empathie, Teamwork 
  • Hohe Aufmerksamkeitsspanne 

Schwächen kommunikativer Lerner: 

  • Unstrukturierte oder chaotische Arbeitsweise 
  • Fehlender Eigenantrieb 

Der kommunikative Lerntyp brilliert bei Projekt- oder Gruppenarbeiten, da er sich dort mit anderen austauschen und die Informationen im Gespräch verarbeiten kann.  

Um zuhause zu lernen, sollte er sich vorstellen, wie er den Sachverhalt jemand anderen erklärt. Gerade dieser Lerntyp profitiert von der Arbeit mit einem Nachhilfelehrer

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Gerade dem kommunikativen, aber auch dem auditiven Lerner kann es helfen, Nachhilfe zu nehmen, wenn Lernschwierigkeiten auftauchen. Denn beide Typen profitieren davon, den Unterrichtsstoff noch einmal anders als in der Schule erklärt zu bekommen. 

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2.3. Visueller Lerntyp 

Den visuellen Lerntypen findet man vorwiegend bei strukturierten und kreativen Menschen. Sie stellen sich die Dinge gerne vor ihrem inneren Auge vor.  

Deshalb hilft es ihnen besonders, wenn sie sich den Lernstoff optisch ansprechend aufbereiten oder als Videoformat konsumieren können. 

Stärken visueller Lerner: 

  • Kreativität, Ideenreichtum 
  • Ordentlich & strukturiert 

Schwächen visueller Lerner: 

  • Konzentrationsschwierigkeiten 
  • Schnell von einem Thema gelangweilt 

Alles, was optisch ansprechend gestaltet ist, hilft dem visuellen Lerntyp bei der Aufnahme von Informationen. Er kann beispielsweise eine eigene Gliederung für den Lernstoff entwerfen, Notizen mit Stickern und Markierungen aufwerten, bunte Post-Its mit Lerninhalten an die Wand kleben oder ein Moodboard zum Thema anfertigen.  

Auch eine bildliche Darstellung des Stoffs über Grafiken oder Videos hilft ihm beim Lernen. Verschiedene Konzentrationsübungen helfen ihm ebenfalls beim Lernen. 

2.4. Auditiver Lerntyp 

Auditive Lerntypen verarbeiten Informationen hauptsächlich über das Hören. Sie neigen dazu, introvertiert und ruhig zu sein. Für sie ist es wichtig, eine Erklärung zu Bildern oder Texten zu erhalten, um das Gelernte besser zu verstehen. Sie sind aktive und aufmerksame Zuhörer.  

Stärken auditiver Lerner: 

  • Hohe Konzentrationsfähigkeit 
  • Sehr geduldig 

Schwächen auditiver Lerner: 

  • zweifelt schnell an seinen Fähigkeiten 
  • Lesen 

Um störende Geräusche auszublenden und sich besser zu konzentrieren, kann der auditive Lerner Ohropax nutzen. Eine andere Möglichkeit ist das Hören von klassischer Musik während des Lernens. 

Podcasts zu einem bestimmten Thema zu hören, ist eine großartige Möglichkeit für auditive Lerntypen, um Informationen aufzunehmen.  

Das laute Vorlesen von Texten ist eine weitere effektive Methode, die helfen kann, den Lernstoff besser zu verstehen und zu behalten. Durch das Hören deiner eigenen Stimme werden die Informationen auditiv verankert. 

3. Lerntypentest: Wie kann man seinen Lerntypen herausfinden? 

Den eigenen Lerntypen ermittelt man über einen sogenannten Lerntypentest. Im Internet lassen sich zahlreiche dieser Tests finden. Wir empfehlen die folgenden: 

Solche Tests helfen Eltern und Kindern dabei, ihre Stärken und Präferenzen im Lernprozess besser zu verstehen. Deshalb ist es wichtig, ehrlich zu antworten und sich auf die eigenen Vorlieben und Gewohnheiten zu konzentrieren. 

Zu beachten ist jedoch, dass die Lerntypen nicht in Stein gemeißelt sind und sich im Laufe der Zeit auch ändern können. Daher ist es ratsam, den Lerntypentest in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. 

Anmerkung der bidi-Redaktion

Wir möchten darauf hinweisen, dass die Theorie der Lerntypen lange Zeit verbreitet war und viele Menschen bei der Gestaltung des Lernprozesses unterstützt hat. 

Heute gibt es eine wachsende Debatte über ihre wissenschaftliche Grundlage. Einige Experten argumentieren, dass diese Einteilung in feste Lerntypen zu vereinfacht ist und nicht die gesamte Komplexität des Lernens abdeckt.

Lernen ist ein individueller Prozess, der von vielen Faktoren abhängt. Deshalb können wir uns nicht ausschließlich auf die Einteilung der Lerntypen verlassen, sondern sollten verschiedene Lernstrategien und -ansätze erkunden. 

Es ist jedoch auch wichtig zu betonen, dass einige Menschen bestimmte Präferenzen haben, wenn es um ihren Lernstil geht. Und mit dem Lerntypentest fällt es dem ein oder anderen möglicherweise leichter seinen persönlichen Stil zu finden.

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