Wie hat sich Ihr Team seit Beginn der Pandemie verändert?
Christina Neukirchen: An die Anfänge im März 2020 kann sich wohl jeder gut erinnern: alles neu, für viele beruflich wie privat. Rückblickend konnten wir uns als Team aber dennoch gut auf die neue Arbeitssituation einstellen. Der plötzliche Wechsel von Präsenz zu 100 % Home-Office war natürlich ein Einschnitt, aber mit guten Strukturen und festen Regelungen konnten wir uns schnell umgewöhnen.
Home-Office an einzelnen Tagen wurde schon vorher im Team gelebt. Ziel war es, dass wir nicht nur die fachlichen, sondern auch die sozialen Kontakte im Auge behielten. So gab es montags einen gemeinsamen „Check in“ und freitags einen gemeinsamen „Check out“. Wichtig war, neben den inhaltlichen Themen auch die persönlichen zu besprechen. So führten wir eine „Wetterkarte“ ein, bei der jeder seine aktuelle „Wetterlage“ allen mitteilte. Konkret: sonnig, wolkig, stürmisch oder gewittrig. Somit wusste jeder, wer in der jeweiligen Woche vielleicht mal Unterstützung brauchte. Zudem gab es abwechselnd einen gemeinsamen digitalen Teamlunch bzw. eine virtuelle Kaffeepause. Vor allem wurden dort private Themen ausgetauscht. Das haben wir zu „Bürozeiten“ so konsequent nie geschafft, und das tat allen sehr gut. Das Team ist in den vergangenen Monaten noch näher zusammengerückt, und auch unsere neuen Kollegen im Team hatten einen guten Start.
Was braucht Ihr Team, um für die Post-Corona-Zeit gut aufgestellt zu sein?
Christina Neukirchen: Eine klare Regelung, wie Meeting-Strukturen künftig aussehen. Wie werden z. B. Meetings abgehalten, wenn ein Teil des Teams im Büro ist und der andere im Home-Office? Das sehe ich als Herausforderung. Bei hybriden Meetings muss nämlich mehr Disziplin herrschen als bei reinen Präsenz- bzw. Digital-Meetings. Und: Die Home-Office- bzw. Flex-Office-Option wird sicher ein fester Bestandteil der neuen Arbeitswelt sein. Das Team hat im letzten Jahr die Vorteile beider Arbeitsweisen kennen und schätzen gelernt und bewiesen, dass diese Flexibilität gleichermaßen für Beschäftigte und Arbeitgeber einen echten Mehrwert bringt.
Welche Maßnahmen oder Methoden haben geholfen, um zu erkennen, was Ihr Team künftig für die Zusammenarbeit braucht?
Christina Neukirchen: Ganz wichtig waren die vielen intensiven Gespräche im Team. Wir haben sehr offen ausgetauscht, welche Erfahrungen sowohl im negativen als auch im positiven Sinne jeder Einzelne gemacht hat. Der Schlüssel zum Erfolg war hier in vielen Fällen Flexibilität, d. h. eine individuelle Home-Office- bzw. Flex-Office-Vereinbarung, die uns auch in Zukunft helfen wird, als Team optimal zusammenzuarbeiten.
Welche Herausforderungen haben Führungskräfte in der aktuellen Zeit?
Christina Neukirchen: Einen guten Mix aus Präsenz und Home-Office herzustellen. Gerade bei kreativen Meetings merken wir, wie wichtig es ist, gemeinsam in einem Raum zu sitzen. Aber auch die Vier-Augen-Gespräche vor Ort sollten und müssen in der neuen Arbeitswelt integriert werden.
Was sind Ihre 3 Wünsche für die Zusammenarbeit nach Corona?
Christina Neukirchen: Von und für mein Team wünsche ich mir Motivation und Flexibilität und sich auf neue Dinge – Themen, Strukturen oder technische Systeme gleichermaßen – einzulassen. Sich gezielt Zeit zu nehmen, ein Ohr für die Themen und Herausforderungen der anderen zu haben. Sich gerade bei intensiver Arbeitsbelastung mit der Führungskraft auszutauschen und lösungsorientiert, aber auch achtsam zu arbeiten. Eins ist klar: Home-Office ist eine sehr intensive Arbeitsweise, bei der die eine oder andere Pause mal wegfällt.
Christina Neukirchen ist 39 Jahre alt, verheiratet, Mutter und Head of Employer Branding bei der P&C KG, Düsseldorf.
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