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Führung & HR

Was ist BEM? – Ablauf und Vorteile

Warum muss ein Unternehmen ein BEM aufgreifen?

Kerstin Schermak: Grundlegend ist die gesetzliche Regelung des BEM im § 167 Abs. II SGB IX seit dem Jahr 2004. Es bietet Unterstützung für alle Beschäftigten und Führungskräfte – ohne Ausnahme – und ermöglicht passgenaue Lösungen und Begleitung in individuellen (Krankheits-) Situationen.

BEM entlastet Teams und verringert Arbeitsunfähigkeit

Welche Vorteile ergeben sich durch die Einführung eines BEM-Prozesses für Arbeitgeber?

Jede Menge! Ein paar kann ich Ihnen auf die schnelle aufzählen:

  • Sie unterstützen Ihre Führungskräfte im Umgang mit erkrankten Beschäftigten. Die aktive Verantwortung für Ihre Beschäftigte wirkt sich positiv auf das Betriebsklima aus
  • Sie entlasten Ihre Teams durch eine schnelle Wiedereingliederung nach Krankheit und verringern die Gefahr erneuter Arbeitsunfähigkeit
  • Sie können Ihr Engagement in Ihrer Außendarstellung nutzen
  • Sie erfüllen die gesetzlichen Grundlagen und erhalten Handlungssicherheit in gerichtlichen Kündigungsprozessen.

Wenn das BEM so viele Vorteile bietet, warum fällt es Unternehmen dann so schwer, einen effizienten BEM-Prozess zu implementieren?

Trotz der gesetzlichen Regelung wird das BEM in vielen Betrieben noch sehr stiefmütterlich behandelt. Viele Personalmitarbeiter/-innen bekommen das Thema zugewiesen, obwohl sie bereits viele andere Themen auf dem Tisch haben. Oft fehlt ihnen schlichtweg eine fundierte Fachkompetenz zum Thema BEM.

Außerdem wird das Thema in vielen Unternehmen nicht ernst genug genommen. Schlichtweg bedeutet die Implementierung im Vorfeld viel Arbeit, die sich aber auszahlt. Denn ein BEM-Prozess verlangt eine genaue Fokussierung: vom ersten Einladungsschreiben bis hin zum abschließenden Gespräch, wo man den Erfolg oder auch das Scheitern einer Maßnahme genauer beleuchten muss. Auch eine geschlossene Rückendeckung der Führung für das BEM trägt maßgeblich zum Erfolg der Implementierung bei.

50 Prozent der Betroffenen nutzen das BEM-Angebot

Können Sie eine Einschätzung darüber geben, wie viele BEM-Berechtigte einen Prozess annehmen?

Das Angebot eines BEM-Prozesses anzunehmen, ist für Betroffene eine intime Angelegenheit. Deshalb muss das Thema Gesundheit und Krankheit offen im Unternehmen gelebt und kommuniziert werden. Je vertrauensvoller und glaubwürdiger ein BEM geführt wird desto höher ist auch die Resonanz an einer Teilnahme. Erfahrungsgemäß stimmen etwa 50 Prozent der eingeladenen Personen einem BEM-Prozess zu.

Welchen Nutzen hat der Beschäftigte von einem BEM?

Das BEM-Verfahren bietet innerhalb eines standardisierten Rahmens sehr individuelle Möglichkeiten erkrankte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Gesund werden zu begleiten und eine gelungene Rückkehr an den Arbeitsplatz vorzubereiten. Die Ursachen für eine Arbeitsunfähigkeit können vielfältig sein, sie können im privaten oder beruflichen Umfeld liegen. Die Bedingungen am Arbeitsplatz sollten nach Möglichkeit so gestaltet sein, dass sie die Gesundheit der Beschäftigten fördern und die Arbeit für alle gut leistbar ist.

Das BEM ist eine Chance für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Dabei steht die Gestaltung gesunder Arbeitsbedingungen im Vordergrund. Und davon haben alle etwas, denn gesunde Arbeitsbedingungen fördern ein gutes Betriebsklima und davon profitieren Beschäftigte und Arbeitgeber gleichermaßen.
Vielen Dank für das Gespräch!

Kostenloses BEM-Whitepaper zum Download

Hier geht es zum Download: Whitepapers Betriebliches Gesundheitsmanagement

Sie haben Fragen oder möchten weitere Informationen? Schicken Sie uns gerne eine Email: bem@familienservice.de

 


Kerstin Schermak ist für die pme Familienservice Gruppe im betrieblichen Gesundheitsmanagement tätig und arbeitet als ausgebildete CDMP Beraterin (Certified Disability Management Professional).

 

 

 

 

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