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Eingang Anne Frank Zentrum Berlin
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pme spendet: Anne Frank Zentrum

Den Namen Anne Frank kennt hierzulande bereits jedes Schulkind. Ihr Tagebuch machte sie einst weltberühmt und ist auch heute noch Pflichtlektüre in deutschen Schulen. Das Anne Frank Zentrum in Berlin erinnert mit seiner Bildungsarbeit an das Mädchen, das 1945 im Holocaust sein Leben verlor und fördert mit aktuellen Projekten das Engagement von Kindern und Jugendlichen für Gleichberechtigung, gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung.

Der pme Familienservice spendete dem Anne Frank Zentrum im vergangenen Jahr 12.500 Euro. Geld, das es für seine zukünftige Arbeit gut gebrauchen kann, wie uns Direktorin Veronika Nahm im Interview verrät.

Welche Bedeutung hat die Geschichte von Anne Frank für junge Menschen in Deutschland heute?

Viele Kinder und Jugendliche fühlen sich von Annes Tagebucheintragungen angesprochen. Anne Frank war 13 Jahre alt, als sie mit ihrer Familie untertauchte und sich in einem Hinterhaus in Amsterdam vor den Nazis verstecken musste. Über die Beschäftigung mit dem Tagebuch und Annes Biografie bekommen junge Menschen heute einen persönlichen Zugang zur Geschichte des Holocaust. Sie werden dazu angeregt, sich auch mit Antisemitismus, Diskriminierung und Flucht in der Gegenwart auseinanderzusetzen. Sie lernen, wie wichtig Demokratie und Menschenrechte sind.


In der Dauerausstellung „Alles über Anne“ erhalten Besucher:innen Einblick in das Leben des jüdischen Mädchens und seiner Familie. © Anne Frank Zentrum, Foto: Gregor Zielke

Welche Bildungsprogramme bietet das Zentrum an, um Toleranz und interkulturelles Verständnis zu fördern?

Das Anne Frank Zentrum zeigt eine ständige Ausstellung in Berlin und Wanderausstellungen bundesweit, die an Anne Frank erinnern und Bezüge zur Gegenwart herstellen. Es erarbeitet digitale und analoge pädagogische Materialien und setzt bundesweit Projekte um. Dazu zählt der Anne Frank Tag als bundesweiter Schulaktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus, der jährlich an Anne Franks Geburtstag stattfindet und an dem sich in diesem Jahr rund 90.000 Schüler:innen an fast 600 Schulen beteiligten. Außerdem unterstützen wir junge Menschen in ihrem Engagement für demokratische Werte und bei der Umsetzung von eigenen Projekten gegen Diskriminierung. Wir ehren sie nach erfolgreicher Projektumsetzung zu Anne Frank Botschafter:innen. Bundesweit gibt es aktuell etwa 440 Anne Frank Botschafter:innen.

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2024 ehrte das Anne Frank Zentrum 23 Jugendliche für ihr Engagement gegen Diskriminierung und für demokratische Werte. © Anne Frank Zentrum, Foto: Ruthe Zunth

Wie engagiert sich das Anne Frank Zentrum in der Bekämpfung von Antisemitismus und Rassismus in der heutigen Gesellschaft?

Unsere Bildungsarbeit stärkt Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Aus der Geschichte lernen sie, wie wichtig es ist, Haltung zu zeigen gegen Antisemitismus und andere Diskriminierungsformen.

Was sind die größten Herausforderungen in ihrer täglichen Arbeit und wie lösen Sie diese?

Das Anne Frank Zentrum ist ein gemeinnütziger Verein und wird leider nicht institutionell gefördert, obwohl wir seit 30 Jahren erfolgreich historisch-politische Bildungsarbeit machen. Unser Budget besteht zum größten Teil aus Projektmitteln. Die Projekte haben oft eine Laufzeit von einem bis drei Jahren. Auf der einen Seite sehen wir also derzeit einen drastischen Anstieg antisemitischer Übergriffe und Straftaten. Und auf der anderen Seite wissen wir nicht, ob es uns weiterhin gelingt, die erforderlichen Mittel für unsere Arbeit einzuwerben.

Auf welches Projekt der letzten Jahre sind Sie besonders stolz?

Natürlich könnte ich jetzt den Anne Frank Tag als Leuchtturmprojekt nennen, aber das würde zu kurz greifen. In allen Arbeitsbereichen werden tolle Projekte umgesetzt, die meist Modellcharakter haben. Ein Beispiel ist das Projekt »Case not Closed«. Hier recherchierten Jugendliche aus Deutschland und der Türkei zu der Frage „Wie lebten Berliner Jüdinnen/Juden mit türkischer Staatsangehörigkeit während des Nationalsozialismus?“ Was waren ihre Schicksale? Das Projekt beleuchtet eine weitestgehend unbekannte Opfergruppe. Der interkulturelle Charakter des Projekts war sehr bereichernd. Jetzt machen die Jugendlichen aus dem Projekt eigene Workshops für andere junge Menschen.


Am Anne Frank Tag 2024 haben rund 90.000 Schüler:innen an fast 600 Schulen teilgenommen.
© Anne Frank Zentrum, Foto: Adam Berry

Bei welchem Projekt hilft Ihnen die Spende vom pme Familienservice weiter?

Die Spende von pme Familienservice trägt mit dazu bei, dass wir unsere pädagogischen Angebote ausbauen und gezielter Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte erreichen können. Derzeit gehen wir weitere Schritte im Bereich der Inklusion. Hier ist es unser Ziel, mit unseren Angeboten wirklich alle Menschen zu erreichen und Barrieren beispielsweise für Menschen mit Behinderung abzubauen.

Welche Pläne haben Sie für Ihre zukünftige Arbeit?

In der Zukunft werden wir an unserer erfolgreichen Bildungsarbeit zu Anne Frank anknüpfen und diese weiterentwickeln, vor allem auch niedrigschwellige analoge und digitale Angebote. Wir planen beispielsweise eine neue inklusive Wanderausstellung.

Wie können Menschen, die das Anne Frank Zentrum unterstützen möchten, am besten helfen und sich engagieren?

Wir freuen uns sehr über projektunabhängige Spenden, die wir dort einsetzen können, wo es am dringendsten benötigt wird. Eine besondere Form des Spendens ist die Mitgliedschaft in unserem Freundeskreis. Jede neue Freund:in und jede Spende bedeutet uns viel. Es zeigt uns, dass es auch andere Menschen gibt, denen unsere Mission wichtig ist: erinnern und engagieren.

Soziales Engagement des pme Familienservice

Ob in der Flüchtlingshilfe, bei Projekten für Kinder oder Obdachlose – viele Teammitglieder des pme Familienservice engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich. Auch der pme Familienservice unterstützt soziale Projekte in Deutschland und der ganzen Welt.  

Im Jahr 2023 spendete das Unternehmen insgesamt 55.000 Euro an fünf gemeinnützige Vereine, die sich tagtäglich unter anderem für benachteiligte Menschen, Kinder und Jugendliche oder für Klima- und Kulturthemen stark machen.

Alle 2000 Teammitglieder hatten die Möglichkeit, Vorschläge für soziale Projekte einzureichen, die sie für besonders unterstützenswert halten. Die Vereine mit den meisten Stimmen erhielten eine Spende, um ihre Projekte umsetzen zu können.


Titelbild: © Anne Frank Zentrum, Foto: Ruthe Zuntz

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